
Die Energiewende ist in vollem Gange. Erneuerbare Energien sind wesentlicher Bestandteil der zukünftigen Energieversorgung. Durch die Volatilität dezentraler Erzeugung aufgrund der Wetterabhängigkeit erneuerbarer Energien muss das Stromnetz der Zukunft flexibel reagieren können, um sicher und stabil zu bleiben.
Eine intelligente Steuerung der Stromflüsse und die Ausgestaltung digitaler Stromnetze können eine stabile und sichere zukünftige Stromversorgung sicherstellen. Basis hierfür ist das im Rahmen des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende erlassene Messstellenbetriebsgesetz, das am 02.09.2016 in Kraft getreten ist und den Einbau und Betrieb von intelligenten Messsystemen und modernen Messeinrichtungen regelt.
Intelligente Messsysteme, sogenannte Smart Meter, ermöglichen die standardisierte Kommunikation in den Stromnetzen der Zukunft. Sie bestehen aus einer modernen Messeinrichtung und einem Smart Meter Gateway als Kommunikationseinheit. Die Unterscheidung dieser beiden Komponenten ist nötig, da das Messstellenbetriebsgesetz unterschiedliche Anforderungen an Funktionsaufwand und Kosten festlegt.
Smart Meter schaffen eine wichtige Voraussetzung für die Energiewende. Sie ermöglichen durch die Steuerung dezentraler Erzeuger, wie Photovoltaik- oder Windkraftanlagen, ein sicheres, stabiles Stromnetz, das flexibel auf äußere Einflussfaktoren wie das Wetter und schwankende Energieverbräuche reagieren kann. Smart Meter bringen drei wesentliche Funktionen mit sich. Sie messen Ihren aktuellen Verbrauch, senden die Daten an Ihren Stromanbieter zurück und stellen Ihren Verbrauch dar.
Messen und Senden Ihre Energiedaten werden erfasst und verschlüsselt an unsere Server gesendet.
Ihre Daten werden gespeichert, ausgewertet und für eine übersichtliche Darstellung aufbereitet.
Sie können sich die aufbereiteten Daten über das Verbrauchsportal ansehen, Ihr Verbrauchsverhalten analysieren und Ihr Verhalten anpassen, um Energie einzusparen.
Die Einführung von Smart Metern treibt die Energiewende voran und kann eine Kostenreduzierung mit sich bringen. Sie als Verbraucher erhalten einen Überblick über Ihren Energieverbrauch und können somit Ihr Verbraucherverhalten entsprechend anpassen. Ihr Versorger kann zukünftig bei einer niedrigeren Netzlast entsprechende Preissignale an Sie übermitteln und Sie könnten von günstigeren Strompreisen profitieren.
Hierdurch zahlen Sie als Kunde weniger, das Stromnetz wird besser ausgelastet und der Stromanbieter kann aufgrund aktueller Verbrauchsdaten die richtige Menge an Energie einspeisen. Dies senkt die allgemeinen Kosten bei der Energieversorgung. Smart Meter sind von dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert und gewährleisten so einen sicheren Umgang mit Ihren Daten.
Durch die Datenübermittlung an Ihren Stromlieferanten entfällt die jährliche Vor-Ort-Ablesung. Zudem ist für Sie als Kunde mit Smart Meter zukünftig eine monatliche Abrechnung möglich, wenn Sie dies wünschen..
Smart Meter visualisieren Ihr Verbrauchsverhalten, zeigen Ihnen so konkrete Einsparmöglichkeiten auf und animieren Sie zum Energiesparen.
Smart Meter bieten die Möglichkeit, neben dem Stromverbrauch auch den Gas- und Wärmeverbrauch abzulesen und transparent zu machen.
Durch die Möglichkeiten von Smart Metern können Energieversorger zukünftig dynamische Tarife anbieten. Somit können Sie Stromlieferverträge abschließen, die an Ihren individuellen Verbrauch angepasst sind.
Smart Meter sind ein wichtiger Bestandteil für eine sichere, standardisierte Infrastruktur für viele Anwendungsfälle im Bereich Smart Home.
Smart Meter übermitteln netzdienliche Informationen über dezentrale Erzeuger und flexible Lasten und ermöglichen die Steuerung dieser Erzeuger und Lasten. So tragen sie zu einem stabilen Versorgungsnetz und zur Energiewende bei
Verbraucher mit einem Jahresstromverbrauch ab 10.000 kWh und Erzeuger mit einer Einspeiseleistung zwischen 7 kW und 100 kW werden ab 2017 mit einem Smart Meter ausgestattet. Alle weiteren Verbraucher und Erzeuger können mit dem Einbau eines Smart Meter ab dem Jahr 2020 rechnen. Geplant ist die Ausstattung mit einem Smart Meter für Verbraucher mit einem Jahresstromverbrauch ab 6.000 kWh und für Erzeuger dezentraler Erzeugungsanlagen ab 7 kW Leistung. Weitere Verbraucher können mit einbezogen werden, wenn der entsprechende Messstellenbetreiber dies für sinnvoll erachtet.
Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass die Kosten für den Einbau und Betrieb von Smart Metern grundsätzlich vom Verbraucher oder Anlagenbetreiber zu tragen sind.
Der Austausch Ihres bisherigen Zählers gegen eine moderne Messeinrichtung ist gesetzlich vorgeschrieben und muss geduldet werden. Ob bei Ihnen nur eine moderne Messeinrichtung oder ein Smart Meter eingebaut wird, hängt von Ihrem durchschnittlichen Jahresverbrauch ab.
Messstellenbetreiber sind dazu verpflichtet, sich bei dem Betrieb von modernen Messeinrichtungen an eine gesetzliche Preisobergrenze von 20,00 € brutto pro Jahr zu halten. Inwieweit diese Kosten an Sie als Kunde weitergegeben werden, ist von Ihrem Stromanbieter und Ihrem Stromvertrag abhängig. Ihr Stromanbieter wird Sie über eine eventuelle Preisänderung informieren.
Ihr Verteilnetzbetreiber wird Sie anschreiben, um einen Termin für die Umrüstung zu vereinbaren. Der Einbau erfolgt durch eine fachkundige Firma, die von Ihrem Netzbetreiber beauftragt wird. Der Monteur führt den Zählerwechsel durch und nimmt Ihren neuen Zähler in Betrieb.
Smart Meter speichern Ihre Stromverbrauchsdaten und geben diese an Ihren Stromanbieter weiter. Hierbei werden selbstverständlich strenge Datenschutzrichtlinien eingehalten. Das Smart Meter Gateway ist zudem von dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert.